KBE steht für Koloniebildende Einheiten (englisch: Colony Forming Units, CFU).
Dieser Begriff wird angewandt, um die Anzahl der Mikroorganismen in bzw. auf einer Probe zu quantifizieren, welche fähig sind, Kolonien zu bilden. Sofern sie unter geeigneten Bedingungen kultiviert werden. Dies findet häufig in der Mikrobiologie Anwendung, um die Menge von Bakterien, Schimmelpilzen oder Hefen zu bestimmen.
Bei der Bewertung und Analyse von Schimmelpilzbefall wird KBE genutzt, um die Konzentration von Schimmelpilzsporen in einer bestimmten Umgebung zu messen.
Dies kann mit verschiedenen Probennahmen erfolgen
Luftproben: Schimmelpilzsporen in der Luft werden eingefangen und auf Nährmedien ausgebracht, wo sie unter optimalen Bedingungen Kolonien bilden.
Materialproben: Materialproben (wie Tapeten, Holz oder andere Baumaterialien) werden entnommen und kultiviert, um Schimmelpilzkolonien sichtbar zu machen.
Oberflächenproben: Abstriche von Oberflächen werden entnommen und auf Nährmedien kultiviert, um Schimmelwachstum zu fördern und zu quantifizieren.
Wasserproben: Wasserproben aus feuchten Bereichen oder aus der Gebäudetechnik (z.B. Klimaanlagen) werden analysiert, um Schimmelpilzsporen nachzuweisen.
Messung und Bedeutung der KBE (Koloniebildende Einheiten) Werte
Die Anzahl der KBE gibt an, wie viele Schimmelpilzkolonien aus der Probe wachsen konnten. Die Ergebnisse werden oft in KBE pro Kubikmeter Luft (KBE/m³) oder pro Gramm Material (KBE/g) angegeben.
Die Interpretation dieser Werte hängt von mehreren Faktoren ab.
Art der Schimmelpilze: Einige Schimmelpilzarten sind gesundheitsschädlicher als andere. Die genaue Art muss oft durch mikroskopische oder molekulare Methoden bestimmt werden.
Konzentration der Sporen: Höhere Konzentrationen weisen auf stärkeren Befall hin und können ein höheres Gesundheitsrisiko darstellen.
Umgebung und Ort der Probeentnahme: Innenräume wie Wohnräume, Büros oder Schulen sollten niedrige Schimmelsporenkonzentrationen aufweisen. Feuchte Bereiche oder Orte mit sichtbarem Schimmelbefall werden tendenziell höhere KBE-Werte aufweisen.
Hohe KBE-Werte können auf ein erhöhtes Risiko für Gesundheitsprobleme hinweisen, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Allergien oder einem geschwächten Immunsystem.
Eine Messung der KBE (Koloniebildende Einheiten) ist das zentrale Werkzeug der Baubiologen und Sachverständigen, um das Ausmaß eines Schimmelpilzbefalls zu bewerten und notwendige Maßnahmen zur Sanierung und Prävention zu planen. Ein fundiertes Verständnis der KBE-Werte und ihrer Bedeutung ist entscheidend für den Schutz der Gesundheit und die Sicherstellung eines gesunden Wohn- und Arbeitsumfelds.
Hierzu hat das UBA Broschüren bzw. Publikationen veröffentlicht, der Link führt Sie zu dem jeweiligen Downloadbereich:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/leitfaden-zur-vorbeugung-erfassung-sanierung-von